Hodenkrebs – der häufigste Krebs beim jungen Mann
Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts erkranken in Deutschland jedes Jahr etwa 4.200 Männer an einem Hodenkrebs. Ein Hodenkrebs betrifft vor allem junge Männer zwischen 25 und 45 Jahren. In dieser Altersstufe ist er – mit 20 bis 30% aller Krebsfälle – die häufigste Tumorneuerkrankung bei Männern. Ein typisches Frühsymptom ist die schmerzlose, verhärtete Schwellung meist eines Hodens.
Gute Heilungschancen bei früher Entdeckung
Bei den meisten Patienten kann Hodenkrebs geheilt werden, indem der Tumor in einem frühen Stadium entdeckt und operativ entfernt wird. Wird die Diagnose hingegen verspätet gestellt finden sich bei ca. 20% der Betroffenen bereits Metastasen. Dann wird eine Chemotherapie oder eine Bestrahlung notwendig.
„Liquid biopsy“: innovativer Therapieansatz
Ein neuer Ansatz für die) oder die Entscheidung, ob ein Hodenkrebs vorliegt, ist die so genannte „liquid biopsy“. Für diese Art der „flüssigen Biopsie“ reicht ein Tropfen Blut aus. Er wird mittels molekularbiologischer Methoden auf microRNA-Muster untersucht.
miRNA zur Diagnose von Hodentumoren etabliert
Die Micro-Ribonuklein-Säuren oder im Englischen Micro RiponucleidAcid (miRNA) sind winzig kleine RNA-Stücke, die in Zellen und in Körperflüssigkeiten wie Blut und Urin zu finden sind. Sie spielen eine wichtige Rolle bei der Entwicklung und Funktion der Zelle, aber auch bei der Tumorentstehung, Metastasierung und Therapieresistenz. Die wachsende Zahl bekannter miRNAs ermöglicht es, bestimmte miRNA-Signaturen mit bestimmten Zellaktivitäten in Verbindung zu bringen. Solche miRNA-Muster sind wesentlich aussagekräftiger als einzelne Tumormarker. Spezifische miRNA-Muster im Blut können beispielsweise Lungenkrebs oder Multiple Sklerose mit einer Zuverlässigkeit von mehr als 95% nachweisen. Inzwischen konnte auch eine miRNA (miR-371) zur Diagnose von Hodenkrebs im Blut etabliert werden.
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