Chronisches Becken-/Prostataschmerzsyndrom chron Prostatits4

Chronisches Becken-/Prostataschmerzen im Sinne eines Prostatitis-Syndroms haben etwa 10 % aller Männer. Die Häufigkeit einer bakteriell bedingten Prostatitis liegt dagegen lediglich bei 7 %. Bei allen anderen Patienten mit chronischen Schmerzen im kleinen Becken ist von einem entzündlichen oder nicht entzündlichen Beckenschmerzsyndrom auszugehen.

Die Ursache des Chronisches Becken-/Prostataschmerzsyndroms ist oft unklar. Es werden fünf verschiedene Ursachen diskutiert: zurückliegende nicht akute Infektionen, eine Imbalance im Zusammenspiel zwischen Blasenmuskel und Schließmuskel, Fehlregulationen des Immunsystems, interstitielle Zystitis und Fehlregulationen der Schmerznervenfasern.

Häufig wurde bei Patienten mit Chronisches Becken-/Prostataschmerzsyndroms Widerstandserhöhung im Blasenauslass gefunden und eine damit verbundene Blasenentleerungsstörung beschrieben. Eine unzureichende Erweiterung des Blasenhalses (Blasenausganges) beim Wasserlassen führt zu Verwirbelungen des Harnfluss im Bereich der Prostata mit dadurch verbundenem Eindringen von Urin in die Prostatakanälchen. Es entsteht eine chemisch bedingte, nicht bakterielle Entzündung der Prostata mit Freisetzung von Botenstoffen im Blut welche unter anderem die Schmerznervenfasern anregen. Dadurch entsteht Schmerz.

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Im Vordergrund steht bei den meisten Patienten der Schmerz, der bevorzugt am Damm und Intimbereich auftritt, aber auch den gesamten Beckenbereich betreffen kann. Haben die Symptome sollten innerhalb der letzten 6 Monate für mindestens 3 Monate bestanden, so handelt es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um ein Chronisches Becken-/Prostataschmerzsyndrom.

Typische Symptome sind :
- Schmerzen (bevorzugt am Damm und Intimbereich auftritt, sie können aber auch den gesamten Beckenbereich auftreten)
- Häufiger Harndrang ohne dass beim Wasserlassen viel kommt
- sexuelle Störungen (Erektionsstörung aber auch Lustlosigkeit)
- typ. sind auch immer wiederkehrende Symptome einer Blasenentzündung

Die Stosswellentherapie (ESWT) ist ein neues Verfahren in der Behandlung der chronischen Prostatitis/Beckenschmerzsyndroms. Hierbei werden energiereiche Stoßwellen über den Damm auf die Prostata abgegeben, um eine Regeneration des entzündlich veränderten Gewebes zu bewirken. Die Wirksamkeit der ESWT ist wissenschaftlich überprüft. So konnte in mehreren Studien ein positiver Effekt der ESWT auf die Schmerzsymptomatik, die Symptome des unteren Harntraktes und die Sexualfunktion nachgewiesen werden. Die nebenwirkungs- und schmerzfreie Therapie wird ambulant durchgeführt und besteht aus einer ca. 15-minütigen Anwendung, die insgesamt 4-6 Mal in wöchentlichen Abständen durchgeführt wird.