HIVEC - Therapie

Da ein Blasenkrebs häufig erneut auftreten kann, muss zusätzlich zur Tumorentfernung eine lokale Therapie durchgeführt werden. Bei dieser Therapie werden Medikamente direkt in die Blase gegeben, um zu verhindern, dass der Krebs zurückkommt. Sollte es trotz einer solchen Therapie zu einem Rückfall kommen und weiterhin ein Tumor in der Blase nachgewiesen werden, ist nach medizinischen Leitlinien in einigen Fällen eine komplette Entfernung der Harnblase notwendig.

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Zu den klassischen Wirkstoffen für Patienten mit einem hohen Rückfallrisiko gehört BCG (Bacillus-Calmette-Guérin) – ein abgeschwächter Stamm des Tuberkulose-Erregers – oder Mitomycin C. Die Wahl des Medikamentes hängt von der Aggressivität des Tumors ab.
Ist der diagnostizierte Blasenkrebs sehr aggressiv und somit eine Therapie mit BCG indiziert, muss sie, um die volle Wirkung zu entfalten, über drei Jahre durchgeführt werden. Leider ist die BCG-Therapie recht schlecht verträglich und führt sehr häufig zu immer wiederkehrenden Blasenentzündungen, Urinverlust und Schmerzen in der Blase. Auch Tuberkulose-Erkrankungen sind bereits aufgetreten. Wegen dieser Nebenwirkungen brechen viele Patienten die Therapie vorzeitig ab, obwohl sie bisher alternativlos war.

Schonende Alternative: die HIVEC-Therapie
Wir freuen uns sehr, Ihnen nun eine Alternative zur BCG-Therapie anbieten zu können: Die sogenannte HIVEC-Therapie (Hyperthermische Intra-Vesikale Chemotherapie) wird bisher nur von einigen wenigen Zentren in Deutschland durchgeführt.
Dieses Verfahren zur Behandlung von Blasenkrebs ist schon seit längerem bekannt und hat gute Ergebnisse erzielt; allerdings war auch die HIVEC-Therapie bisher mit hohen Nebenwirkungen verbunden. Mit dem von uns neuerdings eingesetzten Combat-BRS-System steht uns jetzt aber ein modernes Gerät zur Verfügung, welches eine nebenwirkungsarme und sichere Anwendung erlaubt.
So funktioniert die HIVEC-Therapie mit Combat-BRS-System

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Wir erwärmen ein Chemotherapeutikum (Mitomycin C) auf 43°C und bringen es über einen Katheter direkt in die Harnblase ein. Der erwärmte Wirkstoff zirkuliert zwischen Combat-BRS-Gerät und Harnblase und kann sich so optimal verteilen. Die hohe Temperatur sorgt für eine gute Tiefenwirkung und erhöht die Reaktionsfähigkeit der Substanz. Nach einer Stunde wird die Flüssigkeit wieder abgelassen und der Blasenkatheter wird entfernt.
•    Dieses Verfahren wiederholen wir insgesamt sechsmal in wöchentlichen Abständen (Phase 1).
•    Im Anschluss erfolgt eine monatliche Erhaltungstherapie für insgesamt sechs Monate (Phase 2).
Der Blasenkatheter ist dünn und kann unter lokaler Betäubung durch die Harnröhre in die Harnblase eingeführt werden. Es ist also keine Narkose notwendig – Sie brauchen deswegen auch nicht nüchtern zu sein. Die Therapie erfolgt in entspannter Atmosphäre in einem separaten Raum.
Nebenwirkungen sind erhöhter Harndrang und gelegentlich auftretende leichte Schmerzen im Unterbauch. Diese Nebenwirkungen sind jedoch selten und lassen sich mit Medikamenten gut beherrschen.